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Sommerkirche mit Bügelbrett, Tinte und Feder in Weenzen (16.07.2017)

16.07.2017

Sommerkirche mit Bügelbrett, Tinte und Feder in Weenzen
Die 4. Sommerkirche fand in der St. Maternuskirche in Weenzen statt. Der Gottesdienst wurde von Lektorin Petra Woscholski geleitet. Der Gottesdienst begann mit einem Orgelvorspiel von Herrn Großer aus Völksen, der das erste Mal in unserer Kirchengemeinde spielte. Frau Woscholski ging in ihrer Predigt auf Begegnungen der Menschen mit Jesus und auch heute ein. Schön war, dass sich so viele Menschen hier in der Kapelle begegneten und die Predigt Anlass war auch über Begegnungen zu diskutierten.
Nach dem Gottesdienst ging es mit der Aktion Bügelbrett, Tinte und Feder in der Kapelle weiter.
Im Rahmen des Reformationsjubiläums hat die Kirchengemeinde Coppengrave das Experiment gewagt, die Lutherbibel handschriftlich abzuschreiben. Heute haben weitere 15 Kapitel ihren Schreiber gefunden, so dass jetzt 61 Kapitel abgeschrieben sind, 73 Kapitel in Arbeit sind und noch 126 Kapitel auf ihren Schreiber warten.
Vor zwei Wochen wurde in Capellenhagen unter der fachmännischen Anleitung von Traute Hennemann Papier geschöpft. Die zwischenzeitlich getrockneten geschöpften Bögen wurden heute auf dem Bügelbrett mit einem neuzeitlichen Bügeleisen gebügelt. Die Bögen wurden dadurch eben und die Oberfläche deutlich glatter. Der nächste Schritt war es aus einer Feder eine Schreibfeder herzustellen. Dies war nicht einfach, weil man sehr sorgfältig einen Schlitz anbringen und die Feder spitz schneiden musste. Gute Augen und eine ruhige Hand waren von Vorteil. Auf normalem Kopierpapier lies sich mit den selbst hergestellten Federn deutlich leichter als auf dem geschöpftem Papier schreiben. Die Oberfläche des handgeschöpften Papiers war doch sehr rau. Einige erste Ergebnisse waren zu bewundern.
Die Aktionen Papier zu schöpfen, Federn herzustellen und handschriftlich die Bibel abzuschreiben, vermitteln einen Eindruck der Leistung Luthers vor 500 Jahren. Er hat damals mit Tinte und Feder in wenigen Wochen das neue Testament nicht zur abgeschrieben, sondern ins Deutsche übersetzt.
Die Einsicht ist gewachsen, dass wir vermutlich kein Kapitel auf handgeschöpftem Papier mit einer selbst hergestellten Feder ordentlich beschreiben werden. Wir werden versuchen mit einem Füllfederhalter ein Kapitel auf dem geschöpftem Papier zu beschreiben, alle anderen Kapitel werden wie bisher auf normalem Kopierpapier geschrieben. Erreichbar scheint, dass das handgeschöpfte Papier als Deckblatt für die Evangelien und weitere Kapitel illustriert werden kann.
Während der gesamten Aktion hatten Frau Richter und Frau Türk vom der Kapellenvorstand für die leibliche Stärkung mit Speis und Trank gesorgt.
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